Strausse, Emus und Nandus

Strausse sind die größten Vögel der Welt und werden je nach Rasse 90 bis 150 kg schwer und bis zu 60 Jahre alt. Ihre Heimat sind die afrikanischen Savannen, so ist es auch nicht überraschend, dass die kommerzielle Straußenzucht ihren Ursprung in Südafrika hat. Doch auch hierzulande hat sich die Straussenzucht mittlerweile etapliert. Straussenzüchter schwärmen von den vielen Vorteilen des Laufvogels gegenüber anderen Nutztieren: Mageres, schmackhaftes Fleisch, edles Leder und weiche Federn sind die Produkte dieses genügsamen und anpassungsfähigen Vogels. Sogar die Knochen werden verwertet und dienen als Blumendünger. Weiters zählt die kostengünstige Aufzucht auch zu den besonderen Vorteilen der Straussenhaltung, denn ca 70% der Nahrung finden Strausse in deren Gehege in Form von Gras. Als Beifutter werden Getreide und Sojaschrot gegeben. Die Vögel müssen paarweise oder in Gruppen gehalten werden. Die vom Amt vorgeschriebenen Mindestmaße für das Gehege sind in Altersgruppen gestaffelt. Für ausgewachsene Zuchttiere sind  700 m2 pro Hahn und 150 m2 pro Henne für das Aussengehege angegeben. Als Stallfläche sind 6 m2 pro Tier vorgeschrieben. Es ergibt sich somit eine  Mindestgehegefläche von ca. 1000 m2 für eine Straussengruppe. Wichtig ist, daß das Gehege frei von Fremdkörpern ist. Denn Strauße haben einen ausgeprägten Pick-Instinkt und nehmen für ihre Verdauung Steine auf. Deshalb neigen sie dazu, besonders harte Fremdkörper zu fressen. Dadurch können sich die Tiere schwer verletzten.

 

Emus sind die zweitgrößten Vögel der Welt und stammen aus Australien. Dort leben sie in Graslandgebieten und Savannenwäldern. Gemeinsam mit dem Känguruh ziert der Emu das Wappen des 5. Kontinents. Er erreicht eine Größe von 1,50 m und ein Gewicht von 30 bis 45 kg und ernährt sich von Früchten, Beeren, Kräutern, Gräsern, Blüten und Sämereien. Junge Emus fressen zusätzlich noch gerne Insekten, v.a. Heuschrecken und Raupen. Wie auch sein Verwandter, der Strauß, werden Emus vorwiegend wegem ihrem Fleisch und den Eiern, welche als Nahrungsmittel und Deko-Objekt Verwendung finden, gezüchtet. Aber auch sein hochwertiges Leder ist sehr begehrt. Gesetzlich sind für die Emuhaltung ein Außengehege von 200 m2 pro Paar und ein Innengehege von 4 m2 pro Tier vorgeschrieben.

 

Nandus sind südamerikanische Laufvögel, die bis zu 25 Kilogramm schwer werden und eine Rückenhöhe von ca. einem Meter aufweisen. In der Natur fressen Nandus Frösche, Geckos und Echsen. Da man ihnen dies in Gefangenschaft nur schwer bieten kann, sollte man ab und zu tierisches Eiweiß verfüttern. Nandus lassen sich gut mit anderen Tieren, wie z.B. mit Alpakas oder Lamas vergesellschaften. Im Sommer picken sie manchmal sogar Insekten aus dem Fell der Kameliden, was sich diese allzu gern gefallen lassen. Im Gegensatz zum Strauß gilt das Fleisch der Nandus hierzulande noch nicht als Delikatesse, obwohl es aussergewöhnlich zart ist und noch weniger Fett und Cholesterin enthält als Straußenfleisch. Viele Liebhaber halten die leicht zu zähmenden Nandus einfach zur Freude. Laut Amt hat der Raumbedarf im Außengehege mindestens 200 m2 pro Paar zu betragen. Für jedes weitere Tier sind 50 m2 vorzusehen.



v.l.n.r.:  Strauß - Emu - Nandu - Nandu